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  • : Klar-Text von "madame federkiel"
  • : Auf diesem Gedanken-Strich treibt Madame "federkiel" Gedankenjonglage und Wortartistik, sagt ganz subjektiv ihre Meinung, gibt Tipps, kess, vorlaut, besinnlich, liebenswert aber immer heiter bis.... bissig!
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Kurz Und Knapp Profiliert

  • madame federkiel
  • madame federkiel
Geboren: vor Lichtjahren in Hamburg
Wesenszüge: Unerschütterliches Selbstvertrauen gepaart mit Menschenliebe und guter Laune.
Mein Leben habe ich als ständige Herausforderung verstanden. 
Viele Wege bin ich gegangen. Langweilig war es zum Glück nie.
  • madame federkiel Geboren: vor Lichtjahren in Hamburg Wesenszüge: Unerschütterliches Selbstvertrauen gepaart mit Menschenliebe und guter Laune. Mein Leben habe ich als ständige Herausforderung verstanden. Viele Wege bin ich gegangen. Langweilig war es zum Glück nie.

Wo Finde Ich...

13. Januar 2008 7 13 /01 /Januar /2008 15:36

Mir will einfach nicht in den Kopf, dass bis dato die Regeln unseres Grundgesetzes, die hauptsächlich unsere Kultur bestimmen, nicht allen Einwanderern, ob für immer oder vorübergehend hier beheimatet, zur Pflichtlektüre übergeben werden! Diese, vereinfacht und übersetzt, könnte so manchen (auch Deutschen) auf den richtigen Weg schicken, denn ich habe schon lange das Gefühl, dass einige das entweder nie gelesen haben oder überhaupt nix verstanden.
Zusammen mit der Forderung, wer hier auf Sicht bleiben möchte, muss innerhalb von zwei Jahren unsere Sprache so gut verstehen, dass er diese Regeln kennt und unserem Staat per Unterschrift garantiert, dass er diese respektiert und einhält. Das ist keine unanständige Forderung, sondern eine Hilfestellung, die andere Staaten gar nicht erst erbringen.
Es würde uns viel Ärger ersparen und die Handhabe geben, dann wirklich rigoros zu verfahren, wenn gegen diese Regeln verstoßen wird.
Um sich auf Regelverstöße beziehen zu können, müssen erst einmal die Regeln klar aufgezeigt werden. Das ist das Hauptversäumnis unserer Politiker. Das jetzt im Nachhinein hinzukriegen ist dringend notwendig und ich sehe noch nicht einmal klare Bemühungen dafür.
Im Moment wird nur von Strafmaßnahmen gefaselt.
Wer aber die Ursachen nicht in Ordnung bringt, wird durch Strafe die Probleme nicht lösen können.
 
Es hilft auch nicht, darauf zu verweisen, dass sich Einwanderer selber hätten kümmern müssen, sie haben es nicht und WIR haben JETZT alle zusammen die Probleme und müssen endlich Lösungen finden.

Haben z.B. die türkischen und die russlanddeutschen Einwanderer unsere "klaren Regeln" aus dem Grundgesetz aufgezeigt bekommen? Nein! Sie können sie bis heute zum Teil nicht einmal lesen, geschweige denn, sie an ihre Kinder weiter geben, obwohl sie zum Teil schon 15 Jahre und mehr hier wohnen.
 
Natürlich ist ein Staat schuld, wenn er Visa-, Arbeits- und Daueraufenthaltserlaubnis über eine so lange Zeit erteilt, ohne sich die daraus erwachsenden Folgen zu vergegenwärtigen!
Schließlich haben wir uns die Türken nicht aus dem Urlaub mitgebracht? Sie sind auch keine "Gäste" die unsere Gastfreundschaft missbrauchen. Da machen wir uns was vor!
Ob sie nun einen anderen Pass in der Tasche haben oder nicht; wenn wir anfangen, die Jugendlichen rauszuwerfen, weil wir die Probleme ignoriert haben, die durch den kulturellen Zwiespalt entstanden sind, in dem sie stecken, werden wir internationalen Wind von vorne bekommen.
Schließlich haben Frankreich und England solche Probleme mit ihren eigenen Leuten - nicht mit Ausländern, weil sie zu diesen Ländern gehören.

Wir hingegen haben uns "die Ausländer" anderer Kulturen freiwillig in großer Zahl reingeholt und keinen Plan für deren Zukunft gehabt. Das ist m. E. ein erheblicher Unterschied!

Wenn ich mir Menschen in mein Haus hole die für mich arbeiten sollen, sind das keine Gäste. Oder wie war das, als man die Türken angeworben hat?

Wenn ich zu den Deutsch-Russen sage, dass sie "heim" kommen sollen, sind das auch keine Gäste.
Allen aber sollte ein Hausherr ausreichend Gelegenheit geben, die Hausordnung kennen zu lernen, klare Regeln aufstellen, nach denen die Menschen hier bleiben können.
Wenn man Menschen, die hier aufwachsen und großenteils hier geboren wurden, ohne dass man sie gefragt hat, als Gäste bezeichnet, zeigt das nur, dass man das Problem überhaupt nicht verstanden hat.
Diesen Menschen ist unser Land "Lebensmittelpunkt"!

Die nachgewachsene Einwanderer-Generation kennt nur DIESES Land als Zuhause, hat aber den Pass eines anderen Landes und überhaupt keine Ahnung, was hier wie dort JETZT abgeht, weil sie noch im Vorgestern erzogen werden von ihren Altforderen. Sie sitzen zwischen allen Stühlen und sind die eigentlichen Verlierer der Unterlassungssünden unseres Staates. Wir haben gewusst, dass deren Eltern aus einem anderen Kulturkreis kommen und haben nicht überlegt, was erforderlich ist und was uns da erwachsen könnte.

Wir haben ein Riesenproblem heraufbeschworen, weil wir Entwicklungen verschlafen haben.

Mit Abschiebung oder Bootcamps jedenfalls ist dieses Problem nicht zu lösen. Die Türkei z.B. würde sich bedanken, wenn wir ihnen die Jugendlichen ins Haus schicken, deren Aufwachsen und verkorkstes Leben sie nicht zu verantworten hat!  Ist mir völlig schleierhaft, wie sich ein Herr Koch das vorstellt?

Bootcamps brechen Persönlichkeiten und haben noch keinen jungen Menschen stark gemacht, höchstens hart.
Außerdem braucht man dafür Personal, wobei man das Geld dafür besser für Präventivmaßnahmen investiert hätte.
Offenbar ist der Abbau von Personal sogar wichtiger, als ausreichend Haftstrafen zu verhängen.
Die Richter sind seit langem überfordert und müssen sogar Ganoven laufen lassen, weil sie mit der Rechtsprechung in den vorgegebenen Zeitrahmen nicht nachkommen - gerade bei jugendlichen Straftätern.

Die Wichtigkeiten der Politik sind offenbar noch lange nicht die Wichtigkeiten der Menschen.
Menschenunfreundliche Wohnsilos zu bauen ohne darauf zu achten, welche Aggressionen und welches Gefahrenpotential sich dort zwangsläufig entwickelt ist zum Beispiel ein "Verdienst" unserer kurzsichtigen Kommunalpolitik.  Dass andere Länder das auch machen, spielt für mich dabei keine Rolle.
Dass Leute aus einem völlig anderen kulturellen Umfeld, zudem noch mit wenig Bildung unsicher sind und sich natürlich in der Fremde mit ihren Landsleuten zusammentun, ist natürlich.
Wenn dann auch noch verunsicherte Ausländer massenhaft in den ohnehin traurigen Wohnsilos landen ist das eine Zeitbombe.
Offenbar beginnt für die Herrschaften in Politik und Wirtschaft der Mensch erst bei der Mercedesklasse und dafür gehören sie abgewatscht.

Wenn wir in ein anderes Land gehen, um dort zu leben, evtl. sogar in völlig anderer Kultur, informieren wir uns vorher, was uns dort erwartet - wir sind ja gebildet und haben Informationsmöglichkeiten.
Die türkischen Einwanderer aus den abgelegendsten und ärmsten Gegenden der Türkei wussten lediglich, dass es hier Arbeit für sie gibt. Sie hatten weder genug Information über unser Leben noch konnten sie unsere Sprache.
Bei uns lief man zu jener Zeit mit Minirock rum und die Türken vom Lande dachten, sie wären geradewegs in der Hölle gelandet. Sie waren völlig verunsichert und bildeten umgehend türkische Enklaven um sich vor diesen schlimmen Leuten zu schützen.
Das war genau der Moment, wo unser Staat gefordert war und hätte vermittelnd tätig werden müssen.
Diese Menschen  hatten und haben zum Teil immer noch eine Gebrauchsanweisung/Hausordnung für unser Land bitter nötig.
In diese Situation hinein wurde die Generation geboren, die jetzt völlig verunsichert "erwachsen" wird und nirgendwo zuhause ist. Das wären die ersten Jugendlichen, die von alleine auf die Idee kommen, ein guter Mitbürger sein zu wollen!!! Wir waren (ich zumindest) auch nicht pflegeleicht in dem Alter, wenngleich nicht in schlimmem Maße. Allerdings hatte ich Dank meiner Altforderen auch tolle Leithammel.
Ohne, dazu mit diesem Migrationshintergrund, stelle ich
es mir unendlich schwer vor, erwachsen zu werden.

Verwahrlosung, auch emotionale, und Perspektivlosigkeit ist bei vielen Jugendlichen das eigentliche Problem.
Dazu noch die Sprachlosigkeit, wenn es darum geht, persönliche Befindlichkeiten in Worte zu fassen.

Eine Gesellschaft
muss ihre verbrieften Grundrechte auch einfordern. Was ist aber, wenn die Gesellschaft sich selber aus den Augen verloren hat, ihre Bedürfnisse nicht mehr erkennt und schon gar nicht vertritt?
Wie hierzulande manche Eltern ihre Kinder so "nebenbei" großziehen, beunruhigt mich schon lange!
Wo Kinder landen, wenn sie keine richtige Anleitung vom Elternhaus bekommen, kriegen wir auch gerade heftig zu spüren. Sie saufen sich ins Koma und prügeln sich ebenfalls!
Die Jugendlichen mit zufällig türkischem Pass sollten dass Leben locker alleine und ohne ihre Eltern wuppen?! Interessant!!! Das zu fordern nenne ich realitätsfremd und unanständig, denn sie hatten keine Chance, sich ihr Leben aussuchen zu können!
 

Es ist m E. unredlich, diese Jugendlichen strafrechtlich anders zu behandeln, als deutsche Übeltäter. Die kann man schließlich auch nicht einfach vor die Tür setzen, um das Problem vom Hals zu haben!

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Kommentare

G
Du hast es auf den Punkt gebracht!<br /> Vor vielen, vielen Jahren sagte eine Polin zu mir: "Zuerst lerne ich die Sprache. Das ist wichtig für mich, sozusagen mein Kapital. Denn schließlich bin ich Ingenieurin und möchte in meinem Beruf Arbeit bekommen."
Antworten
M
Danke! Ja für einen gebildeten Menschen sollte das klar sein. Aber die meisten der einwanderer haben dieses Glück eben nicht gehabt.
P
Alles richtig,<br /> aber was wir (auch die Jugendlichen, ob Migranten oder Deutsche) am nötigsten brauchen sind Aktivisten (Definition: Aktive Menschen, die sich selbst Zeit nehmen) und Mitarbeiten. Möglichkeiten gibt es genug.
Antworten
M
"Eine Gesellschaft muss ihre verbrieften Grundrechte auch einfordern. Was ist aber, wenn die Gesellschaft sich selber aus den Augen verloren hat, ihre Bedürfnisse nicht mehr erkennt und schon gar nicht vertritt?"Unsere Gesellschaft gibt zum großen Teil seit Jahrhunderten gern ihre Verantwortung beim Staat ab. Was daraus wurde/wird, zeigt die Geschichte.Das gilt leider auch für dieses Thema. Man geht aber gerne zum Türken, Griechen, Italiener oder Chinesen Essen. Nur über deren Leben hier bei uns wissen wir nix!
B
Du erörterst das Thema ausführlich und aus verschiedenen Perspektiven; die Schlußfolgerung am Ende ist logisch und darüberhinaus mir auch menschlich sympathisch. Ich möchte deinen Beitrag noch um einen Aspekt ergänzen. Es stimmt mich traurig, wenn ich in öffentlichen Nahverkehrsmitteln, Bibliotheken, auf der Straße, in den Geschäften etc. Männer wie Frauen antreffe, die bereits seit längerer Zeit in Deutschland leben, aber sich nur bruchstückhaft verständigen können. Das gilt für Menschen aus der Türkei gleichermaßen wie für Menschen aus Rußland, Kroatien, Italien, Spanien etc. Persönlich käme ich niemals auf die Idee, als Neubürger eines anderen Landes "sprachlos" zu sein. Doch Sprache ist ein Kulturgut, das man gerne übernimmt, wenn man sich willkommen fühlt. Wer nach seiner Ankunft allerdings spürt, daß er von den Einheimischen, also nicht dem deutschen Staat - der hat die Ausländer schließlich erst auf Geheiß der Wirtschaft gerufen -, sondern von den Deutschen, nur als arbeitsfähiger (?) Mensch geduldet, aber als Mensch zusammen mit seiner eigenen Kultur nicht geachtet wird (gar auf offene Ablehnung stößt), der legt irgendwann das Bestreben ab, die deutsche Sprache zu erlernen - sich letztlich zu integrieren. Warum sollte er auch? Sie wie er verlassen Deutschland oder ziehen sich zurück! Wenn dem noch mehr Landsleute folgen, dann entwickeln sich über Generationen hinweg kulturelle Enklaven, schlimmstenfalls Ghettos, die eine erfolgreiche Integration zusätzlich erschweren oder zunichte machen. Diese Tatsache stimmt mich noch viel trauriger, weil die Deutschen damit eine große Chance vertan haben. Meiner Auffassung nach liegt daher der Schlüssel bei den Einheimischen. Ehrliches Verstehenwollen fremder Menschen zollt denselben den erforderlichen Respekt, den sie benötigen, um sich anerkannt zu fühlen. Nur daraus kann ein harmonisches Miteinander entstehen. Aber die Abwehrhaltung der Deutschen hat sich dagegen bis heute nicht grundlegend verändert - sie wächst sogar wieder an. Wer noch in die Pflicht genommen werden muß, ist die deutsche Wirtschaft. Sie profitiert(e) schließlich von den Einwanderern, ohne sich an die Folge(kosten) zu beteiligen. Die Zeit muß vorbei sein! Nur Nehmen, aber nichts Geben ist zutiefst unsozial und in diesem Fall zerrüttet es zugleich. Übrigens, gleichartige Zustände herrschen auch in anderen Ländern wie Frankreich, Italien, Dänemark usw.
Antworten
M
Du hast Recht, mit der Toleranz und Gastfreundschaft tun sich Deutsche oft schwer. Ich wollte aber nicht so weit von dem augenblicklichen Diskussionsthema abweichen. Ich würde wahrscheinlich schon vor einer Auswanderung die entsprechende Sprache lernen, aber ich bin auch keine ungebildete Frau aus einem kleinen Dorf in einem anderen Kulturkreis. Woher soll das Selbstbewußtsein kommen, selber aktiv zu werden?