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Über Diesen Blog

  • : Klar-Text von "madame federkiel"
  • : Auf diesem Gedanken-Strich treibt Madame "federkiel" Gedankenjonglage und Wortartistik, sagt ganz subjektiv ihre Meinung, gibt Tipps, kess, vorlaut, besinnlich, liebenswert aber immer heiter bis.... bissig!
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Kurz Und Knapp Profiliert

  • madame federkiel
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Geboren: vor Lichtjahren in Hamburg
Wesenszüge: Unerschütterliches Selbstvertrauen gepaart mit Menschenliebe und guter Laune.
Mein Leben habe ich als ständige Herausforderung verstanden. 
Viele Wege bin ich gegangen. Langweilig war es zum Glück nie.
  • madame federkiel Geboren: vor Lichtjahren in Hamburg Wesenszüge: Unerschütterliches Selbstvertrauen gepaart mit Menschenliebe und guter Laune. Mein Leben habe ich als ständige Herausforderung verstanden. Viele Wege bin ich gegangen. Langweilig war es zum Glück nie.

Wo Finde Ich...

20. August 2008 3 20 /08 /August /2008 20:24

Folgenden Leserbrief schrieb ich am 20.7.08 an eine Tageszeitung (Nicht die BLÖD-Zeitung), die am Tag zuvor über zwei Seiten das Buch "NO KID" der Französin Corinne Maier zur Diskussion gestellt hatte. Ich habe bewusst den Leserbrief hier in zwei farbige Teile aufgeteilt.

Corinne Maier hat Recht, Kinder kommen auf die Welt, können nix und nerven!

Es wäre wünschenswert, wenn "zukünftige" Eltern dieses Buch lesen, bevor sie eine entsprechende Entscheidungen treffen.

Denn nicht die Kinder sind schlimm, sondern Eltern, die sich nicht vorher darauf einstellen, dass ca. 20 Jahre lang ihre persönlichen Bedürfnisse hintan gestellt werden müssen und die der Kinder absoluten Vorrang haben.

Kinder haben ein Recht darauf, sich angenommen und bewahrt zu fühlen und die Zuwendung zu bekommen, die sie nun einmal brauchen.


Eltern sind Wegweiser ins Leben für ihre Kinder und haben die verdammte Pflicht, sich die nötige Zeit zu nehmen, elementare Bedürfnisse ihrer Kinder zu erkennen und zu befriedigen, deren Fähigkeiten herauszufinden und sie zu fördern, damit sie stabile Persönlichkeiten werden können.


Eine Gesellschaft, die Kinder will, muss das auch zeigen, indem sie Mütter und Eltern entsprechend unterstützt. Geld alleine hilft da wenig, solange man Schallschutzwände um Kinderspielplätze bauen muss.


Ich verstehe, wenn man sich unter den gegebenen Umständen nicht zutraut, ein Kind alleine großzuziehen - dem Kind zuliebe. Immer noch viel zu viele traurige und unzufriedene Kinder wachsen bei unzufriedenen, überforderten Eltern auf!
M F


Sie können sich mein Erstaunen vorstellen, als ich am nächsten Tag unter der Seiten-Überschrift:

Kinder kommen auf die Welt, können nix und nerven!
lediglich den blauen oberen Teil meines Leserbriefes wiederfand und plötzlich als Kinderhasserin da stand!

Es bedurfte zwei bitterböser Protestmails meinerseits, mit sinngemäßem Text wie folgt:

Vielen Dank auch!!!
Meine Leserzuschrift aus Platzgründen derart zu kürzen, dass am Ende das Gegenteil von dem dort steht, was ich mit meinem Schreiben ausgesagt  habe, dazu gehört schon eine gehörige Portion Chuzpe!
Wenigstens durfte ich Ihnen die Überschrift für Ihre Leserbriefseite heute liefern. Normalerweise kostet das GELD!
Ich bin nicht pingelig, aber dass ich durch einen falsch wiedergegebenen Leserbrief als Kinderhasserin hingestellt werde, das macht mir schon etwas aus.

Ich bitte Sie daher noch einmal mit Nachdruck, meine Leserzuschrift "im Stück" zu veröffentlichen und damit den "Fehler" wieder gut zu machen.
M F

bis ich am 25.7.08 folgende Antwort bekam:

Guten Tag, Frau F!
Ihre E-Mail zu Ihrem von uns gekürzt abgedruckten Leserbrief ist heute in der Redaktionskonferenz besprochen worden mit dem Ergebnis, dass Ihr Text nochmals vollständig in der morgigen Ausgabe der Hamburger Morgenpost erscheint.
Wir hoffen, dass Sie Ihren Ruf insofern wieder rehabilitiert sehen.
Mit freundlichem Gruß
R T, Leserservice

Am Tag darauf folgte nun der angeblich "vollständige Abdruck" bei dem allerdings NUR der grüne Teil meines Briefes verwendet wurde. Das quittierte ich mit dieser Antwort:

Schade eigentlich, Frau T,
dass auch Ihre schriftliche Zusage nur "fragmentös" eingehalten wurde. Statt wirklich meinen "ganzen" Leserbrief im Stück abzudrucken, beließ man es bei dem "Rest", der beim letzten Abdruck untergegangen ist.
So entsteht der Eindruck, dass ich erneut geschrieben hätte, um "Schadensbegrenzung" zu üben und keiner Ihrer Leser kommt auf den Gedanken, dass Ihre Überschrift "mein Werk" ist.
Netter Versuch, sich aus der Verantwortung zu stehlen!
Es ist mir egal, ob das aus Uninteresse, Boshaftigkeit oder Unvermögen gemacht worden ist. Entscheidend ist immer, was am Schluss dabei herauskommt.
Sie werden es mir unter diesen Umständen nicht verübeln, dass ich meinem Unmut über diese Art mit Leserbriefen zu verfahren auf meine Weise Ausdruck verleihe.
Ich kann KEINEM Ihrer Leser empfehlen, Leserbriefe zu schreiben, wenn DAS dabei herauskommen kann..
Als Negativ-Beispiel taugen die beiden Abdrucke und der Schriftverkehr, der sich daraus ergeben hat, allemal. Ich werde mit Sicherheit keinen Leserbrief mehr an Ihre Zeitung schreiben, weil mir diese Erfahrung reicht.
Vielen Dank auch!
M F

Seien Sie also gewarnt, falls Sie mal öffentlich via Printmedium Ihre Meinung sagen möchten. Ich bin davon geheilt!


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Kommentare

M
Freut mich, dass sie dir zusagen. Wollte in meinen Jugendjahren mal diesen Weg einschlagen. Kam aber alles anders...<br /> Seit ca 2002 beschäftige ich mich wieder einigermaßen ernsthaft mit dem Schreiben. Bin gerade dabei, einige Texte zu emendieren, um sie in den Blog zu übertragen.Obwohl ja ein "Gerüst" vorhanden ist, gestaltet sich das schwieriger, als ohne Konzept an NEUEM zu basteln. Es ist schon ein Kreuz, mit den gesteigenen Ansprüchen an sich sebst ! Wenn ich heute in Augenschein nehme, was ich noch vor 5-6 Jahren für leidlich, gelungen oder gar brilliant hielt, wird mir schwarz vor Augen !<br /> <br /> Oder sollte ich mich ob meiner "Entwicklung" eher glücklich schätzen ?<br /> <br /> Gruß<br /> Micha
Antworten
M
<br /> Komisch, ich kriege immer Schreibanfälle. Dann, schwupps, ist ein Gedicht da oder eine Geschichte. Das erste Gedicht, dass ich mit 16 Jahren schrieb, gibt mir heute<br /> noch die Stimmung genau wieder, in der ich damals war. Bei Auftragsarbeiten kann ich aber nur schnell etwas schreiben, wenn mich das Thema fasziniert.<br /> <br /> <br />
M
Obschon ich während der Lektüre deines Artikels vor unbändigen Staunens und teilnehmender Wut sukzessive in einen Schockzustand geriet, will ich dir gern Dank sagen. Ich werde zukünftig bedächtiger vorgehen beim Einsenden von Leserbriefen, sofern reifliche Überlegung in der Lage ist, sich gegen so unselige Verquickung von Borniertheit und Unvermögen vorbeugend in Schutz zu stellen..<br /> Du hast aber - finde ich Antwort gegeben, die dem Ärgernis gerecht wurde - wenn ich das so sagen darf...<br /> Ich glaube, ICH wäre erstmal derart perplex gewesen, dass ich mich zunächst zu keiner Replik hätte aufraffen können. <br /> "Die Redaktion behält sich das RECHT vor, eingesandte Artikel.. aus...Gründen...zu kürzen" Man kennt das ja.<br /> Wie wäre es aber mit einer schriftlich ausgestellten VERPFLICHTUNG, Briefe NICHT korrumpierend zu konfigurieren und/oder sinnentstellend zu "beschneiden" ?<br /> <br /> Ich weiß nicht, ob sich uns da etwas in die Hände spielt, diese "Herrschaften" beanstandend festzunageln...?<br /> Vielleicht hat dich die gemachte Not, die mir bisher erspart geblieben, Erfahrenswerten teilhaftig werden lassen, die mir noch fehlen und derer ich schlimmsten Falles so dringend bedürfte ?<br /> So gewähr mir die Bitte, sie mir zu reichen....<br /> <br /> <br /> Lieben Gruß<br /> Micha
Antworten
M
<br /> Danke für deinen Kommentar, Mischa. Eine Gebrauchsanweisung für die Sinn-Sicherung eines Leserbriefes habe ich zwar nicht, aber<br /> bisher hat meine Entrüstung und mein Gerechtigkeitsempfinden immer gereicht, um den Dreisten wenigstens etwas die Grenzen aufzuzeigen.<br /> <br /> Ich glaube, dass es heute auch selten ist, dass sich jemand "gerade macht" und sich wehrt. Schon das allein verblüfft die Herrschaften.<br /> Zwar bin ich mit dem Ergebnis meiner Beschwerde nicht ganz zufrieden, aber der Anlass war wiederum nicht wichtig genug, deshalb zu prozessieren.<br /> Ich gebe zu, dass mein Argument, mein Ansehen würde durch die verzerrte Wiedergabe meines Schreibens leiden, vorgeschoben war.<br /> Dafür kennen mich die Leute hier zu lange und gut, aber anderenfalls wäre das sicher der Fall gewesen.<br /> <br /> Deine Gedichte finde ich sehr schön - falls ich dir das noch nicht gesagt habe. ;o)<br /> <br /> <br /> <br />
S
Ich bin zwar schon ein bisschen spät dran, hätte aber doch eine Frage. War das in der Zeitung als Richtigstellung deklariert?Man hat den Bezug zum ersten veröffentlichten Artikel also gar nicht hergestellt? Welch unlautere Methoden, welch Armutszeugnis für den ganzen Berufsstand.Ich kann Deinen Ärger sehr gut nachvollziehen. :-(Der ganze Einsatz Dein wichtiges Anliegen auszuformulieren war umsonst gewesen, und dann wird Dein Ruf unter Vorsatz geschädigt. Eigentlich müssten Journalisten dafür persönlich haftbar gemacht werden können, nicht nur das Blatt als Unternehmen. Jedes U. hat höchstwahrscheinlich einen eigenen Budgetposten für Gerichtsverfahren eingerichtet, die rechnen damit und zahlen es aus der Portokassa.Das war wieder einmal ein Beispiel dafür, dass die Journaille nicht unbedingt lügen muss, um Meinungsmache zu betreiben. Es genügt schon, wenn man Dinge wegläßt oder andere Sichtweisen gar nicht erst veröffentlicht. Ich denke da z.b. an den Irakkrieg und Bilder von Särgen in Flugzeugen, die lange nicht an die Öffentlichkeit kamen.Liebe Grüße, Stefan
Antworten
M
<br /> Stefan, besser spät als nie!  ;o) Du hast es genau erkannt; man wollte einen Satz<br /> von mir als Überschrift und hat deshalb den Anfang meiner Zuschrift noch reingequetscht.<br /> Die Möglichkeit, sie so zu kürzen, dass der Sinn erhalten bleibt, hätte es durchaus gegeben. Aber diese Mühe hat man sich gar nicht erst gemacht!<br /> <br /> Ob es mit Absicht geschehen ist, dass man dann auch noch die schriftliche Zusage, den Brief noch einmal vollständig zu veröffentlichen, nicht einhielt?!?<br /> Schlechter Stil und schlechtes Handwerk ist es allemal und macht keinen Appetit, Leserbriefe zu schreiben.<br /> <br /> <br />
S
Mir ist sowas vor Jahren mal mit dem Focus passiert, es ging um das damals recht heiße Thema Skinheads und von meinem Leserbrief blieb nur das übrig, was die Allgemeinheit vermutlich hören wollte - die Hauptaussage war verschwunden.
Antworten
M
<br /> Oberdreist ist in meinem FALL, dass die Herrschaften meinen ersten Satz als Überschrift für eine ganze Seite Leserbriefe zu dem Thema genommen haben. Deshalb haben sie wahrscheinlich überhaupt<br /> ETWAS von meinem Brief abdrucken müssen.<br /> <br /> <br />
C
Hallo madame federkiel, Du hattest einen wunderbaren<br /> Leserbrief geschrieben, hinter dem ich auch 100% stehen kann. Der Titel in der<br /> Hamburger Tageszeitung ist reisserisch, steigert den Umsatz. Das ist<br /> nachvollziehbar.  N i c h t    nachvollziehbar ist, dass<br /> dein Leserbrief nicht vollständig wiedergegeben wurde. Ich gehe davon aus, dass<br /> Redakteure eine sehr gute Ausbildung haben und einschätzen können, was sie mit<br /> dem weglassen halber Texte bewirken. Unverantwortlich!!!
Antworten
M
<br /> Danke Christine! Aber madame federkiel wäre nicht madame federkiel, ließe sie der MOPO soetwas einfach durchgehen! <br /> ;o)<br /> <br /> <br />