Folgenden Leserbrief schrieb ich am 20.7.08 an eine Tageszeitung (Nicht die BLÖD-Zeitung), die am Tag zuvor über zwei Seiten das Buch "NO KID" der Französin Corinne Maier zur Diskussion gestellt hatte. Ich habe bewusst den Leserbrief hier in zwei farbige Teile aufgeteilt.
Corinne Maier hat Recht, Kinder kommen auf die Welt, können nix und nerven!
Es wäre wünschenswert, wenn "zukünftige" Eltern dieses Buch lesen, bevor sie eine entsprechende Entscheidungen treffen.
Denn nicht die Kinder sind schlimm, sondern Eltern, die sich nicht vorher darauf einstellen, dass ca. 20 Jahre lang ihre persönlichen Bedürfnisse hintan gestellt werden müssen und die der Kinder absoluten Vorrang haben.
Kinder haben ein Recht darauf, sich angenommen und bewahrt zu fühlen und die Zuwendung zu bekommen, die sie nun einmal brauchen.
Eltern sind Wegweiser ins Leben für ihre Kinder und haben die verdammte Pflicht, sich die nötige Zeit zu nehmen, elementare Bedürfnisse ihrer Kinder zu erkennen und zu befriedigen, deren Fähigkeiten herauszufinden und sie zu fördern, damit sie stabile Persönlichkeiten werden können.
Eine Gesellschaft, die Kinder will, muss das auch zeigen, indem sie Mütter und Eltern entsprechend unterstützt. Geld alleine hilft da wenig, solange man Schallschutzwände um Kinderspielplätze bauen muss.
Ich verstehe, wenn man sich unter den gegebenen Umständen nicht zutraut, ein Kind alleine großzuziehen - dem Kind zuliebe. Immer noch viel zu viele traurige und unzufriedene Kinder wachsen bei unzufriedenen, überforderten Eltern auf!
M F
Sie können sich mein Erstaunen vorstellen, als ich am nächsten Tag unter der Seiten-Überschrift:
Kinder kommen auf die Welt, können nix und nerven!
lediglich den blauen oberen Teil meines Leserbriefes wiederfand und plötzlich als Kinderhasserin da stand!
Es bedurfte zwei bitterböser Protestmails meinerseits, mit sinngemäßem Text wie folgt:
Vielen Dank auch!!!
Meine Leserzuschrift aus Platzgründen derart zu kürzen, dass am Ende das Gegenteil von dem dort steht, was ich mit meinem Schreiben ausgesagt habe, dazu gehört schon eine gehörige Portion Chuzpe!
Wenigstens durfte ich Ihnen die Überschrift für Ihre Leserbriefseite heute liefern. Normalerweise kostet das GELD!
Ich bin nicht pingelig, aber dass ich durch einen falsch wiedergegebenen Leserbrief als Kinderhasserin hingestellt werde, das macht mir schon etwas aus.
Ich bitte Sie daher noch einmal mit Nachdruck, meine Leserzuschrift "im Stück" zu veröffentlichen und damit den "Fehler" wieder gut zu machen.
M F
bis ich am 25.7.08 folgende Antwort bekam:
Guten Tag, Frau F!
Ihre E-Mail zu Ihrem von uns gekürzt abgedruckten Leserbrief ist heute in der Redaktionskonferenz besprochen worden mit dem Ergebnis, dass Ihr Text nochmals vollständig in der morgigen Ausgabe der Hamburger Morgenpost erscheint.
Wir hoffen, dass Sie Ihren Ruf insofern wieder rehabilitiert sehen.
Mit freundlichem Gruß
R T, Leserservice
Am Tag darauf folgte nun der angeblich "vollständige Abdruck" bei dem allerdings NUR der grüne Teil meines Briefes verwendet wurde. Das quittierte ich mit dieser Antwort:
Schade eigentlich, Frau T,dass auch Ihre schriftliche Zusage nur "fragmentös" eingehalten wurde. Statt wirklich meinen "ganzen" Leserbrief im Stück abzudrucken, beließ man es bei dem "Rest", der beim letzten Abdruck untergegangen ist.
So entsteht der Eindruck, dass ich erneut geschrieben hätte, um "Schadensbegrenzung" zu üben und keiner Ihrer Leser kommt auf den Gedanken, dass Ihre Überschrift "mein Werk" ist.
Netter Versuch, sich aus der Verantwortung zu stehlen!
Es ist mir egal, ob das aus Uninteresse, Boshaftigkeit oder Unvermögen gemacht worden ist. Entscheidend ist immer, was am Schluss dabei herauskommt.
Sie werden es mir unter diesen Umständen nicht verübeln, dass ich meinem Unmut über diese Art mit Leserbriefen zu verfahren auf meine Weise Ausdruck verleihe.
Ich kann KEINEM Ihrer Leser empfehlen, Leserbriefe zu schreiben, wenn DAS dabei herauskommen kann..
Als Negativ-Beispiel taugen die beiden Abdrucke und der Schriftverkehr, der sich daraus ergeben hat, allemal. Ich werde mit Sicherheit keinen Leserbrief mehr an Ihre Zeitung schreiben, weil mir diese Erfahrung reicht.
Vielen Dank auch!
M F
Seien Sie also gewarnt, falls Sie mal öffentlich via Printmedium Ihre Meinung sagen möchten. Ich bin davon geheilt!
