Am 19.2.08 schrieb ich über die wichtigen Wichte in den oberen Wirtschaftsetagen. Die aktuelle Entwicklung auf dem Finanzmarkt zeigt, dass diese Spezies offenbar wirklich wichtig ist. Weil ein für die Allgemeinheit ungesundes Schneeball-System ohne die Gier und Großmannssucht dieser Herrschaften nicht funktionieren würde - solange es funktioniert.
Allerdings habe ich das bestimmte Gefühl, dass auch diesmal die gleichen Leute auf der Gewinnerseite sind, egal ob Hausse oder Baisse!
Und ich bin der festen Überzeugung, dass aus dem Schneeballsystem eine Lawine werden kann, die alles mit sich reißt, wenn wir nicht endlich dieses kaputte System infrage stellen!
Die "Früchte der Arbeit" von Managern sind so angelegt, dass der Gewinner dieser Position, wenn er es schafft, sich 5 (FÜNF!!) Jahre in dieser Position (WIE auch immer) zu halten, bis ans Lebensende bestens versorgt ist!
Das Risiko dieser Berufsgruppe ist gleich NULL, denn sie haften, im Gegensatz zu Unternehmern, nicht mit einem Cent für ihre Fehlleistungen.
Viele von ihnen haben sich das Rüstzeug zu Beginn ihrer Karriere in Amerika geholt.
Wenn ein Manager seinen Posten abgibt, ist der Neustart für den Kumpel aus dem selben Club schon bestens vorbereitet. Man schanzt sich reihum die Posten zu.
Und einmal ist keinmal! Viele, die es bis in diese Etage geschafft haben, sind längst zu Spielern geworden und können mit ihrer Raffsucht nicht mehr aufhören. Menschen, werden nur noch als Schachfiguren wahrgenommen, Gefühle sind ausgeschaltet. Ihr Tun ist so abstrakt, vergleichbar mit einem Computerspiel.
Im Gegensatz zu anderen Süchtigen jedoch steigt das Image der Manager in unserer Gesellschaft mit Einkommen und Macht.
Das ist ganz klar Schuld unserer Gesellschaft. Manager gehören zu den goldenen Kälbern, die das dumme Volk anbetet, obwohl wir es sind, die letztlich die Kohle ranschaffen müssen, mit der diese Herrschaften - Damenschaften sind in dieser Po-Sitz-Ion eher selten - bezahlt werden.
Ein normaler Mensch, genussfähig und sozial kompatibel, mit allen Tassen im Schrank, dankt seinem Schicksal, wenn er einmal in kurzer Zeit zu einem solchen Vermögen gekommen ist. Er freut sich, dass er nicht mehr schuften muss und genießt sein Leben.
Nicht so bei A-ckermann bis Z-umwinkel & Co. Deren Selbstwertgefühl ist offenbar so im Keller, dass sie sich nur noch über Besitz und Macht definieren können. Man ist nur, was man hat!!
Apropos zumwichteln, ein Beispiel par excellence!
Was treibt Leute (ich habe dieses Wort bewusst gewählt) wie Herrn Zumwinkel, deren Lebensweg sich wie eine einzige Erfolgsstory liest dazu, derart gierig und geizig zu werden?
Seine Ausgangsposition war gut - elterliches Handelsunternehmen, dessen Leitung er mit seinem Bruder zusammen schon während seiner Studienzeit übernahm.
Nach dem Studium ging's ratzfatz auf der Leiter nach oben. Kleiner Abstecher als Privatdozent an der Uni Münster, aber dann....seeehr erfolgreich in den Vorständen gearbeitet, Geld wie Heu verdient, und es letztendlich nur zum Musterbeispiel für.....Gier und Geiz geschafft!
Ich vermute mal, all diese Leute kompensieren mit ihrem unsozialen Verhalten etwas. Wahrscheinlich hat sie keiner wirklich lieb gehabt und ich fürchte, das wird sich durch ihr armseliges Verhalten auch nicht mehr ändern!Aber eines sollte man nicht vergessen; ein System, dessen einziges Ziel Gewinnmaximierung ist, das auf Schnelllebigkeit von Produkten setzt, dessen Credo Verbrauchen auf Deubel komm raus ist und das sich einen Dreck um die Schonung von Lebensraum und Ressourcen kümmert, braucht skrupellose Manager, die das gnadenlos durchziehen. Soviel zu deren menschliche Qualitäten!
Das Schlimmste, was ein Zumwinkel machen konnte war, sich erwischen zu lassen. DAS wird ihm wirklich übelgenommen!!!
