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Über Diesen Blog

  • : Klar-Text von "madame federkiel"
  • : Auf diesem Gedanken-Strich treibt Madame "federkiel" Gedankenjonglage und Wortartistik, sagt ganz subjektiv ihre Meinung, gibt Tipps, kess, vorlaut, besinnlich, liebenswert aber immer heiter bis.... bissig!
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Kurz Und Knapp Profiliert

  • madame federkiel
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Geboren: vor Lichtjahren in Hamburg
Wesenszüge: Unerschütterliches Selbstvertrauen gepaart mit Menschenliebe und guter Laune.
Mein Leben habe ich als ständige Herausforderung verstanden. 
Viele Wege bin ich gegangen. Langweilig war es zum Glück nie.
  • madame federkiel Geboren: vor Lichtjahren in Hamburg Wesenszüge: Unerschütterliches Selbstvertrauen gepaart mit Menschenliebe und guter Laune. Mein Leben habe ich als ständige Herausforderung verstanden. Viele Wege bin ich gegangen. Langweilig war es zum Glück nie.

Wo Finde Ich...

23. September 2008 2 23 /09 /September /2008 12:52

Eine kleine Geschichte gegen die Sprachlosigkeit unserer Zeit, die mich als einer der unseligen Kettenbriefe erreichte, die ich aber dennoch weiterreichen möchte, weil mir die Idee zu dieser Geschichte gut gefallen hat.

Eines Tages bat eine Lehrerin ihre Schüler, die Namen aller anderen Schüler der Klasse auf ein Blatt Papier zu schreiben und ein wenig Platz neben den Namen zu lassen.

Dann sagte sie zu den Schülern, sie sollten überlegen, was das Netteste ist, das sie über jeden ihrer Klassenkameraden sagen können und das sollten sie neben die Namen schreiben.

Es dauerte die ganze Stunde, bis jeder fertig war und bevor sie den Klassenraum verließen, gaben sie Ihre Blätter der Lehrerin.

Am Wochenende schrieb die Lehrerin jeden Schülernamen auf ein Blatt Papier und daneben die Liste der netten Bemerkungen, die ihre Mitschüler über den Einzelnen aufgeschrieben hatten. Am Montag gab sie jedem Schüler seine oder ihre Liste. Schon nach kurzer Zeit lächelten alle.

"Wirklich?", hörte man flüstern. "Ich wusste gar nicht, dass ich irgendjemandem was bedeute!" und "Ich wusste nicht, dass mich andere so mögen", waren die Kommentare. Niemand erwähnte danach die Listen wieder.

Die Lehrerin wusste nicht, ob die Schüler sie untereinander oder mit ihren Eltern diskutiert hatten, aber das machte nichts aus. Die Übung hatte ihren Zweck erfüllt. Die Schüler waren glücklich mit sich und mit den anderen.

Einige Jahre später war einer der Schüler gestorben und die Lehrerin ging zum Begräbnis dieses Schülers. Die Kirche war überfüllt mit vielen Freunden. Einer nach dem anderen, der den jungen Mann geliebt oder gekannt hatte, ging am Sarg vorbei und erwies ihm die letzte Ehre.

Die Lehrerin ging als letzte und betete vor dem Sarg. Als sie dort stand, sagte einer der Anwesenden, die den Sarg trugen, zu ihr: "Waren Sie Marks Mathelehrerin?" Sie nickte: "Ja". Dann sagte er: "Mark hat sehr oft von Ihnen gesprochen." Nach dem Begräbnis waren die meisten von Marks früheren Schulfreunden versammelt. Marks Eltern waren auch da und sie warteten offenbar sehnsüchtig darauf, mit der Lehrerin zu sprechen. "Wir wollen Ihnen etwas zeigen", sagte der Vater und zog eine Geldbörse aus seiner Tasche.

"Das wurde gefunden, als Mark verunglückt ist. Wir dachten, Sie würden es erkennen." Aus der Geldbörse zog er ein stark abgenutztes Blatt, das offensichtlich zusammengeklebt, viele Male gefaltet und auseinandergefaltet worden war. Die Lehrerin wusste ohne hinzusehen, dass dies eines der Blätter war, auf denen die netten Dinge standen, die seine Klassenkameraden über Mark geschrieben hatten.

"Wir möchten Ihnen so sehr dafür danken, dass Sie das gemacht haben", sagte Marks Mutter. "Wie Sie sehen können, hat Mark das sehr geschätzt." Alle früheren Schüler versammelten sich um die Lehrerin. Charlie lächelte ein bisschen und sagte: "Ich habe meine Liste auch noch. Sie ist in der obersten Schublade in meinem Schreibtisch".

Die Frau von Heinz sagte: "Heinz bat mich, die Liste in unser Hochzeitsalbum zu kleben." "Ich habe meine auch noch", sagte Monika. "Sie ist in meinem Tagebuch." Dann griff Irene, eine andere Mitschülerin, in ihren Taschenkalender und zeigte ihre abgegriffene und ausgefranste Liste den anderen. "Ich trage sie immer bei mir", sagte Irene und meinte Dann: "Ich glaube, wir haben alle die Listen aufbewahrt."
Die Lehrerin war so gerührt, dass sie sich setzen musste und weinte. Sie weinte um Mark und für alle seine Freunde, die ihn nie mehr sehen würden.

Im Zusammenleben mit unseren Mitmenschen vergessen wir oft, dass jedes Leben eines Tages endet und dass wir nicht wissen, wann dieser Tag sein wird. Deshalb sollten wir den Menschen, die man mag, liebt und um die man sich sorgt, frühzeitig sagen, dass sie etwas Besonderes und Wichtiges für uns sind.

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Kommentare

W
federkiel, diese Geschichte ist zu schön um nicht weiter zu geben.... ich werde sie mit dem Hinweiss auf deinen Blog weiterreichen. Ich hoffe es ist dir Recht?wbw
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M
<br /> Natürlich ist es mir Recht!  ;o)<br /> <br /> <br />
R
Diese Geschichte berührt mich sehr, weil ich ein sogen. "Mitleider" zu sein scheine. Ich konnte schon in der Schule nicht vertragen, wenn bestimmte Mitschüler immer auf kleinere losgegangen sind. Zum Glück war ich körperlich stabil. Aber der Lehrplan als Rahmen scheint manchmal die Empathie (so nennt man das wohl) der LehrerIn zu unterdrücken. Die Kinder sollten den bestmöglichen Unterricht erhalten. Dazu gehört meiner Meinung nach auch die Unterstützung der Herzensbildung. Hoffentlich haben viele Menschen diesen Beitrag auch gelesen, auch wenn es nur einen Kommentar dazu gibt. Der Beitrag ist sehr wertvoll.
Antworten
M
<br /> Herr Rehse,<br /> Zuwendung muss man erfahren, um sie weitergeben zu können. Das ist meine Beobachtung. Dass ist auch die positive Erfahrung, die ich durch meine Altforderen gemacht habe und die mich zu einem<br /> starken Menschen gemacht hat, der anderen etwas von diesem Glück abgeben möchte.<br /> Ich setze mich Zeit meines Lebens für schwächere Menschen ein, ohne mich dabei über sie erheben zu wollen. Hilfe zur Selbsthilfe zu leisten, macht mir Freude.<br /> <br /> Aber ich wehre mich gegen die, die sich offenbar nur groß fühlen, wenn sie andere klein gemacht haben.<br /> Nur, dann sind wir wieder bei meinem Eingangssatz!!!<br /> Diese Menschen befinden sich ja in ihrem eigenen Teufelskreis, den sie nicht durchbrechen können, weil sie nicht stark, sondern HART geworden sind.<br /> <br /> Die Hauptverantwortung für die Persönlichkeitsentwicklung haben primär die Eltern, und sind sich vielfach dessen offenbar nicht bewußt. Die Lehrer können dort<br /> Versäumtes kaum ausgleichen. Leidtragend ist die ganze Gesellschaft.<br /> <br /> <br />
S
Da haben Sie wieder etwas sehr Schönes geschrieben, Madame Federkiel...
Antworten
M
<br /> Eingestellt schon, aber der Urheber war ich nicht. Der ist, wie bei den meisten Kettenbriefen, unbekannt. Aber die Idee soetwas<br /> mit Schälern zu machen, finde ich super!  ;o)<br /> <br /> <br />