Ich schreibe das, weil ich glaube, einer großen Zahl der Migräneopfer einen Tipp mit dem geben zu können, was mich aus dem Teufelskreis dieser Hölle befreit hat.
Ein Kerl wie ein Baum rammt seinen Kopf gegen die Wand, um mit dem äußeren Schmerz den I M Schädel zu übertönen.
Er setzt sich wieder ins Bett im abgedunkelten, absolut ruhigen Raum. Legen kann er sich nicht, dafür ist ihm zu übel.
Die Decke hat er sich bis zum Kinn hochgezogen, friert am ganzen Leib, während ihm der Schweiß ausbricht.
Der Schmerz steigert sich im gleichen Maße wie die Übelkeit, bis zum Erbrechen, aber da kommt nichts mehr raus.... es geht schon seit Stunden so!
Die Tränen laufen ihm vor Schmerzen über das Gesicht; er weint nicht, doch hin und wieder entweicht ein leises Wimmern.
Der Notarzt kommt und spritzt Dolantin - ein Morphium-Ersatz. Der Mann fällt nach einer Weile wie betäubt in den Schlaf. Zwei Tage lang hat er weiche Knie, kann sich kaum auf den Beinen halten.
So geht es fast jedes zweite Wochenende. Arbeiten ist unter diesen Umständen eine Hochleistung.
Mein Vater war so ein Kerl. Wie er mir sagte, wurde nicht nur er, auch alle meine älteren Cousinen aus seiner Familie von Migräne heimgesucht.
Das nur mal so als Erklärung für die Menschen, die meinen sie hätten Migräne, wenn sie mal schlimme Kopfschmerzen haben.
Migräne äußert sich unterschiedlich, (manche werden in der Zeit fast blind) aber immer so, dass es die Betroffenen normalerweise außer Gefecht setzt. Offenbar bricht in der Schaltzentrale in unserem Oberstübchen das Chaos aus.
Als ich dann das erste Mal von diesem Horror heimgesucht wurde, war ich 15 Jahre jung. Ich schaute gerade einen Krimi im Fernsehen, der in 10 Minuten zuende sein sollte.
Mir war ganz leicht übel, ich hatte das Gefühl, ein eiserner Ring presst meinen Schädel zusammen und dann ging alles ganz schnell! Nix mehr Krimi, die Kloschüssel wurde mein bester Freund, weil der Schmerz immer dann nachließ, wenn mir das Essen aus dem Gesicht gefallen war. Danach schaukelte sich Übelkeit und Schmerz wieder hoch, bis ich nur noch würgte.
Eingenommene Schmerztabletten fielen mir umgehend wieder aus dem Gesicht.
Nachdem ich meinen Vater ja schon jahrelang beobachtet hatte wollte mir der Gedanke nicht aus dem Kopf, dass man diesen Teufelskreis Schmerz-Übelkeit-Schmerz dadurch stoppen könnte, dass man das Brechzentrum lahm legt.
Ich versuchte es also mit Reisetabletten, musste zwar einige schlucken, da auch die natürlich umgehend wieder den Rückweg antraten, aber dann blieb doch eine lange genug drin......und wirkte! Da ging es mir gleich viel besser. Die Aspirin blieb dann auch drin und konnte wirken und nach zwei Stunden war der Horrortrip vorbei.
Was blieb waren etwas weiche Knie und ein Riesenhunger!
Seit ein paar Jahren nun gibt es Reisekaugummis (Super-Pep), die über die Mundschleimhäute gegen Übelkeit wirken, auch wenn man schon mitten im Anfall ist. Sie senken auch nicht den Blutdruck wie es Reisetabletten tun und sind in jeder Apotheke rezeptfrei zu haben.
Ich habe immer eins dieser Kaugummi und Aspirin bei mir, damit ich sofort reagieren kann, falls die Migräne mal wieder zuschlagen will. Das kommt im Schnitt nur noch einmal im Jahr vor und ich weiß sicher, dass ich in zwei Stunden wieder davon befreit bin. Mir kann sie keine Angst mehr machen!
Für mich ein sicheres Zeichen, dass die Angst vor der Migräne eine solche Spannung bei den Betroffenen erzeugt, dass sie dadurch wieder einen Anfall bekommen.
Wenn Sie selbst keine Migräne haben, freuen Sie sich - und geben Sie diesen Tipp weiter. Schaden kann er nicht, aber vielleicht helfen!